Lindauer Handballer punkten und feiern beim BK500

500 Menschen in der Dreifachhalle, ausgelassene Stimmung und Lob von allen Seiten. Die Handballer des TSV 1850 Lindau haben sich am ersten Februar-Wochenende organisatorisch und spielerisch auf höchstem Niveau präsentiert. „Es ist so viel besser geworden, als ich mir das jemals vorgestellt habe“, sagte der Initiator der Veranstaltung Jörg Lützelberger. „Als ich die Vision zu diesem Event erstmals kommunizierte, wusste ich noch nicht, wie groß der Andrang und das Interesse der Lindauer sein würden. Ich bin von den Ausmaßen dieser RekordFAIRanstaltung immer noch überwältigt.“ 

Höhepunkt des Tages war das Ligaspiel der Herren gegen den Neuntplatzierten aus Burlafingen/Ulm. Diese Partie konnten die Inselstädter nach einer Überzeugenden zweiten Halbzeit mit 25:29 (14:14) für sich entscheiden. Nach der Begegnung äußerte sich der Burlafinger Trainer Mathias Kicherer, trotz der Niederlage seiner Mannschaft, begeistert: „Es ist für meine Spieler das Erste und bestimmt auch das letzte Mal, dass sie vor so einer Kulisse spielen. Ich ziehe den Hut vor den Lindauern und wünsche ihnen den Aufstieg.“ Zuvor gewannen die Damen vor rund 350 Zuschauern ihre Partie gegen Argental 3 mit 26:19 (13:9). Dass das Lindauer Publikum handballbegeistert ist, zeigte sich allerdings schon ab 12.30 Uhr beim Jugendspieltag. Rund 100 Zuschauer verfolgten die Begegnungen des TSV Nachwuchses bevor die Aktiven an der Reihe waren. 

An diesem Tag stand allerdings nicht nur der Handball im Vordergrund. Die 5 Bewerber um das Amt des Lindauer Oberbürgermeisters wurden eingeladen, um sich dem Handballpublikum  zu präsentieren und im 7m Werfen zu messen. Der wichtigste Teil der RekordFAIRanstaltung war allerding die Spendenübergabe, die vor dem Anpfiff des Herrenspiels stattfand. Rund 1700€ kamen durch die Eintrittsgelder zusammen. „Viele haben noch freiwillig etwas draufgelegt, weil es für einen guten Zweck ist“, erklärte Ex-Profi Lützelberger. Die Handballabteilung gab noch 150€ dazu um auf den Betrag 1850€, dem Gründungsjahr des TSV zu kommen. Die Gäste aus Burlafingen rundeten den Betrag spontan auf 2000€ auf. Das gesammelte Geld kommt dem direkten Nachbarn der Dreifachturnhalle, dem Hospitz „Haus Brög zum Engel“ zugute. Frau Dornier, die persönlich erschien, um den Spendencheck entgegenzunehmen, war sichtlich gerührt von dem Engagement der Handballabteilung und dem Spendenbetrag. Anschließend führte sie auch den Anwurf aus. 

Alles in allem war die RekordFAIRanstaltung ein voller Erfolg, wurde ihrem Namen gerecht und war ein gelungener Auftakt diese als feste Institution im Lindauer Sportkalender zu etablieren. Auch das Publikum war durchweg begeistert. Für Antje Orlich war das BK500 Lindau das erste Handballspiel als Zuschauerin: „Einer meiner Kollegen hat mich auf dieses Event aufmerksam gemacht. Ich habe zwar eine Weile gebraucht, um mich an die Geschwindigkeit und die körperbetonte Spielweise zu gewöhnen. Aber dann bin ich richtig in Fanstimmung geraten. Die Jungs und Mädels sind wirklich richtig gut und ich werde jetzt wahrscheinlich häufiger vorbeischauen.“ Für Gerd Brög, der mit seiner ganzen Familie seinen 79. Geburtstag auf der Tribüne feierte, war es ebenfalls eine Premiere. „Die Atmosphäre ist gut. Ich bin ein blutiger Anfänger, der sich gerade für den Handballsport begeistert“, lautete sein Fazit nach dem Damenspiel. Um dieses Event auf die Beine zu stellen, war ein Team von 15 Organisatoren seit November letzten Jahres unterwegs, um Sponsoren zu akquirieren und den Ablauf zu planen. Alle aktiven Spieler, Jugendliche und auch externe freiwillige Helfer trugen zum reibungslosen Ablauf der FAIRanstaltung bei. Um den ehrenamtlichen Einsatz für den lindauer Handballsport zu ehren, wurde vor dem Herrenspiel noch die „Hall of Fame“ ins Leben gerufen. Inge Helmensdorfer, Hans Schupp und Helmut „Helle“ Eibler wurden deren erste Mitglieder. 

Eine kleine Schrecksekunde gab es allerdings doch noch kurz vor dem Höhepunkt des Events. Der Bus der Burlafinger Männermannschaft hatte vor Lindau einen kleinen Unfall. Beim Rückwärtsfahren rammte der Fahrer ein Auto. Um eine Verzögerung des Spiels zu vermeiden, schickten die Gastgeber sofort zwei Autobusse los, um die gestrandeten Spieler aufzusammeln. So konnte die Situation gerettet und mit den Fans beider Teams bis nach Mitternacht gefeiert werden. Für ausgelassene Stimmung sorgten die aus 3 Ambergern und einem Lindauer Spieler bestehende unplugged-Kombo D´Hopfnzupfer.

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