Sogar Trainer Robert Broszio wärmte sich am Samstag in der Dreifachturnhalle mit seinen Handballern vor dem Landesligaspiel gegen den Tabellenführer TV Altenstadt auf, obwohl er immer noch verletzungsbedingt nicht einsatzbereit ist. TSV Lindau: Ellermann, Steppan (beide Tor); Bräu, Haller (5 Tore, 2 Siebenmeter/2 Tore), Wiedrich, Richter, Grübel (3), Grauer (4), Broszio, Stedere. Mit der Unterstützung von Jörg Lützelberger coachte Broszio die Handballer des TSV Lindau am Seitenrand in Hälfte eins zu einem respektablen 11:14, jedoch gingen dem dünnen Kader der Inselstädter in der zweiten Halbzeit die Kräfte aus.
Mit 22:31 fiel die Niederlage für Kapitän Haller „deutlicher aus, als es am Ende hätte sein müssen.“ Selbst die Idee, sich aus der Reserve Lindaus zu bedienen, funktionierte am Samstag nicht. „Wir hätten gerne Micha Hinz dabeigehabt, weil er ein guter Rückraumspieler ist, aber der konnte bereits davor verletzungsbedingt bei derzweiten Mannschaft nicht antreten“, bedauerte Haller.
Nachlassende Fitness macht sich bemerkbar
Mit nur zwei Rückraumspielern startete der TSV dennoch gut in die Partie und stellte den Klassenprimus vor eine Aufgabe. 5:2 stand es nach elf Minuten für die Inselstädter, die bis zur 20. Minute erfolgreich Paroli boten. „Wir haben unseren Plan gut umgesetzt und unsere Chancen genutzt, die Abwehr war gut und die Torhüterleistung sehr gut. Wir haben es geschafft, es sehr ausgeglichen zu gestalten. Nach der Halbzeit wollten wir eigentlich so weiter machen, aber dann sind wir vom Plan abgekommen“, bilanzierte Haller. Für Lindaus Kapitän lag der „Knackpunkt“ inmitten der zweiten Halbzeit, als Altenstadt fast über sechs Minuten kein Tor erzielen konnte. „Wir haben es nicht geschafft, die Paraden von unserem Torhüter zu nutzen und nochmal entscheidend ranzukommen.“
Nach dem 19:15 durch Tom Göttle (43.) brachte Altenstadt ein 5:0-Lauf komfortabel in Front und Lindaus Handballer ließen Körner. Lindau nahm sich vor, „gelegentlich den siebten Feldspieler einzustreuen, mit zwei Kreisläufern zu spielen“, so Haller. Allerdings ließ der Erfolg mit zunehmender Spieldauer zu wünschen übrig. „Wir haben unvorbereitete Abschlüsse genommen. Das war der nachlassenden Fitness geschuldet. Altenstadt hat das clever genutzt“, meinte der TSV-Kapitän, denn in den letzten Minuten vor der Schlusssirene kassierten die Gastgeber in Überzahl ohne Torwart „ein paar Treffer aufs leere Tor und damit wurde es so deutlich, wie es am Ende war.“
Verschmerzbare Niederlage gegen den Spitzenreiter
Für den TSV Lindau war es am Samstag dennoch eine verschmerzbare Niederlage als krasser Außenseiter auf dem vorletzten Platz gegen den Spitzenreiter in der Landesliga. „Man braucht schon die Bestbesetzung in dieser Liga“, meinte Haller, aber „nichtsdestotrotz haben wir es gut gemacht und müssen uns nichts vorwerfen.“
Noch zwei Spiele stehen vor der Winterpause an. Kommenden Samstag geht es zum TV Steinheim/A. (Rang neun) – Anpfiff in der Georg-Fink-Halle in Gerstetten ist um 20 Uhr. Und am Samstag, 13. Dezember (19.30 Uhr), schließen die TSV-Handballer mit dem Heimspiel gegen den TV Treffelhausen (Rang vier) die Hinrunde ab. Mit einer Genesung von Simon Stausberg und Julian Gauger ist bis dahin eher nicht zu rechnen, aber der TSV verfolgt seinen Weg weiter, schließlich sei es am Samstag auch gelungen, „das Spiel so seriös wie möglich zu gestalten und sich nicht schon beim Aufwärmen aufzugeben“, bilanzierte Lindaus Kapitän.
TSV Lindau: Ellermann, Steppan (beide Tor); Bräu, Haller (5 Tore, 2 Siebenmeter/2 Tore), Wiedrich, Richter, Grübel (3), Grauer (4), Broszio, Steder, Pieper (4), Brombeis (6).



