Herren

Gleich zwei bittere Niederlagen für die Aktiven Mannschaften

Die Abwehr der MTG Wangen ließ Lindau (in Grün) nur selten frei zum Wurf kommen. (Foto: Fabian Enzensperger)

Sowohl die Handballerinnen als auch die Handballer des TSV Lindau haben am Samstag deutlich ihre Auswärtsspiele verloren. Jetzt gilt es, nach vorne zu blicken.

„Der Samstag war kein Sahnetag“, bedauerte Alexander Haller, Kapitän der Lindauer Mannschaft in der Bezirksoberliga und Trainer der Handballerinnen in der Bezirksklasse Bodensee zu Recht. Beide Teams hatten in ihren Ligen auswärts Termine. Für die Männer ging es zur Reserve der MTG Wangen, die Frauen besuchten in der Sporthalle im Kronried Bad Saulgau. Beide Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. 14:34 (7:15) stand am Ende für Hallers Team in der Argenhalle auf der Tafel und eine noch bittere Niederlage mit 10:32 (4:12) fuhren die Frauen ein.

Lindau mit Umstellungen im Kader

Die Blessuren aus dem gewonnenen Pokalspiel gegen Landesligist SC Vöhringen in der vergangenen Woche hinterließen am Samstag bei den Männern immer noch Spuren. Viele Ausfälle zwangen Aufsteiger Lindauer zu Umstellungen im Kader. „Das war alles ungewohnt und wir mussten uns im Angriff und in der Abwehr umstellen“, erklärte Haller, der „eine richtig schlechte Phase“ seiner Mannschaft nach dem 5:5 (11. Minute) für die Niederlage verantwortlich machte. „Da sind sie davongezogen, das war nicht mehr aufzuholen.“ Die Absteiger aus der Landesliga setzten sich mit einem Fünf-Tore-Lauf deutlich ab, und auch eine Auszeit Lindaus konnte Wangens Lauf nicht stoppen. Schwierigkeiten machte den Lindauern laut Haller vor allem „die Abwehrkonstellation“ der Gastgeber.

Nach der Pause (7:15) wiederholte sich das Szenario der Hälfte eins. Wieder war es ein Fünf-Tore-Lauf der dominierenden Allgäuer ab der 37. Minute, der Lindaus Chancen endgültig zunichtemachte. Der Rückstand in Minute 42 war mit 9:24 bereits enorm. Wie in Hälfte eins erzielten die Inselstädter auch in Hälfte zwei nur sieben Treffer, und die MTG Wangen II holte ihren zweiten Sieg in der Bezirksoberliga.

„Ein gebrauchter Tag“, den sich Lindaus Handballer anders vorgestellt hatten. „Wir wollten schon schauen, dass es nicht ganz so verheerend wird, aber wir hatten schlechte Abschlüsse und Tempogegenstöße, die nicht hätten sein müssen. Da kam alles zusammen“, beklagte Haller und sparte nicht mit Kritik. „Man kann ja auch verlieren und gut spielen – wir haben verloren und schlecht gespielt.“

Mit der 14:34-Niederlage in Wangen war Hallers Leidensweg am Samstag noch nicht beendet. Nahtlos ging es für ihn als Trainer weiter zum Spiel der Damen beim TSV Bad Saulgau. Auch dort beherrschte ein Engpass im Kader die Situation vor dem Spiel. „Bei dem eh schon kleinen Kader wird es schnell abenteuerlich, wenn zwei bis drei Spielerinnen fehlen. Da sitzt man vor einem Puzzle, wo ein paar Teile fehlen“, erklärte er und ließ seinem Trainer-Frust freien Lauf: „Wenn man mit einem ungewohnten Kader irgendwo hinfährt, kann man trotzdem anders auftreten. Sie hätten sich anders präsentieren können.“

Hallers Plan geht nicht auf

Natürlich war in beiden Spielen das ungewohnte Harz für die Lindauer ein Thema, aber das wusste man schon vorher, und Haller hatte einen Plan für Bad Saulgau, den er aber „leider nicht gesehen“ hat. „Bad Saulgau ist keine absolute Übermannschaft. Sie haben die gesamte A-Jugend vom letzten Jahr als Damenmannschaft gemeldet und fangen jetzt logischerweise ganz unten an.“ Das niederschmetternde Endergebnis von 10:32 hätte in seinen Augen nicht sein müssen. Vor allem machte er das Rückzugsverhalten dafür verantwortlich: „Zurücklaufen kann man immer, auch wenn man mit Harz spielt. Aber wenn das nicht passiert und vorne Bälle verplempert werden und der Torhüterin ein Konter nach dem anderen um die Ohren fliegt, ist halt irgendwann nichts mehr zu machen.“

Alles in allem wollen die Lindauer jetzt nach vorne blicken. Die Damen sind erst wieder in vier Wochen beim TV Weingarten III gefragt. Den Herren bleiben zwei Trainingseinheiten Zeit, um sich bis Samstag (19.30 Uhr) auf den SC Lehr einzustellen. Gespielt wird in der Dreifachturnhalle in Aeschach.

Für Lindaus Herren spielten: Steppan, Ellermann (im Tor); Hadrich (1 Tor), Stausberg (4), Haller (2), Steder, Weiher, Grübel, Grauer (3), Broszio, Rädicker, Sechser, Miller (1), Brombeis (3 Siebenmeter/1 Tor)