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Lindau knöpft dem Spitzenreiter MTG Wangen II einen Punkt ab

Die Handballer des TSV Lindau (Mi. Moritz Pieper) haben sich gegen den Tabellenführer MTG Wangen II (li. Finn Kunkel) einen Punkt gesichert. (Foto: Fabian Enzensperger)

Das Remis gegen Spitzenreiter MTG Wangen II in der Handball-Bezirksoberliga zeichnete sich lange nicht ab. Beide Mannschaften konnten phasenweise ihre Führung ausbauen.

In der Crunchtime wurde es am Samstag spannend zwischen den Handballern des TSV Lindau und der Reserve der MTG Wangen in der Bezirksoberliga. Vor 100 Zuschauern gelang es den Lindauern in der Sporthalle in Aeschach, das Spiel gegen den Spitzenreiter nach einem Vier-Tore-Rückstand noch zu drehen. 24:24 stand nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel. Die Gastgeber als Tabellenfünfter jubelten.

Wichtiger Punkt für den Klassenerhalt

Es war ein wichtiger Punkt, nicht nur für den Klassenerhalt aus Lindaus Sicht, sondern auch für die Moral. Als Aufsteiger in der Bezirksoberliga bot der TSV dem EX-Landesligisten die Stirn. TSV-Kapitän Alexander Haller bemängelte viele technische Fehler beim Spiel der Lindauer, aber „als Aufsteiger gegen einen Absteiger einen Punkt zu holen, da müssen wir nicht so kleinlich bei uns sein“, meinte er stolz.

Wangen startete holprig in die Partie und haderte sichtlich mit dem fehlenden Harz in der Lindauer Sporthalle. Ein Umstand, den die Inselstädter für sich nutzen konnten. In den ersten 17 Minuten kämpfte das Team von MTG-Trainer Lukas Kraft um Anschlusstreffer, lag teilweise bis zu vier Tore zurück. Kraft änderte erfolgreich die Taktik: „Am Anfang hatten wir die 6:0-Abwehr, die gar nicht funktionierte. Als wir umgestellt hatten, konnten wir viel besser Kontertore werfen.“

Mit einer deutlich offensiveren Abwehr glich Wangen nicht nur zum 10:10 (26.) aus, ihr Tempospiel brachte sie sogar bis zur Pause mit einem Fünf-Tore- Lauf zu einer komfortablen 15:11-Führung.

Lindau stellt zur Halbzeit um

Zeit für eine Maßnahme bei den Lindauern. „In der Halbzeitpause haben wir gesagt, dass wir unsere Angriffe wieder klarer spielen, denn die Abwehr war ja gut“, so Hallers Devise nach dem Seitenwechsel. Ein Plan, der funktionierte. Mit der Unterstützung von Ronald Steppan zwischen den Pfosten wurde das Spiel bis zur 57. Minute immer enger. Nach einem Ballverlust der Wangener im Angriff brachte der Treffer von Matthias Seidel Lindau wieder ins Spiel (23:24). Der erfolgreiche Siebenmeter durch Moritz Pieper führte zum Remis, bei dem es am Ende auch blieb, denn Wangens Torwart Joachim Neff parierte noch Lukas Millers Wurf in letzter Sekunde von Rechtsaußen.

„In der Phase von der 15. bis zur 45. Minute haben wir echt ein Top-Handballspiel gemacht. Wir haben aber leider in der Zeit, obwohl es gut lief, ein, zwei Bälle zu viel liegen gelassen. Das hat sich hinten raus gerächt“, resümierte Kraft. Wangens Rückraumspieler Luis Gapp bezeichnete das Ergebnis als „big point“ für seine Mannschaft.

Für die Lindauer war es ein gelungener Abschluss nach einem sehr langen Handballtag in der Sporthalle. Fünf Jugendspiele und auch die verlorene Begegnung der Frauen gegen den TSV Bad Saulgau mit 17:30 (6:15) in der Bezirksklasse standen zuvor auf dem Programm. Abteilungsleiter André Krüger zog eine positive Bilanz: „Wir können froh sein, dass wir so viel Nachwuchs haben. Es wird auch immer mehr und die Resonanz ist top. Wir bauen auf die Jugend, das ist unsere Zukunft.“

Zu viele technische Fehler

Auf das Spiel der Männer hatte Krüger seinen eigenen Blick: „Den Punkt hätte ich vor dem Spiel so unterschrieben. Auf jeden Fall. Den Zusatzpunkt haben wir in den letzten zehn Minuten vor der Halbzeit verloren. Zu viele technische Fehler und Ballverluste haben uns das Leben schwer gemacht.“

Um einen möglichen Abstieg machen sich die Tabellenfünften beim TSV keine Sorgen mehr. Im Gegenteil: Krüger geht davon aus, dass der Klassenerhalt nach zwei Aufstiegen in Folgen im kommenden Jahr problematischer sein wird: „Als Aufsteiger bist du die große Unbekannte. Du gehst in die Spiele ganz anders rein, der Gegner geht in die Spiele ganz anders rein. Die zweite Saison wird wahrscheinlich schwieriger werden. Wir müssen weiterarbeiten, dass wir auch nächstes Jahr die Liga halten.“

Für den TSV spielten: Steppan, Weiher (beide Tor), Bräu (3 Tore), Richter, Stausberg (4), Haller (5, 2 Siebenmeter/ 1 Tor), Steder, Miller, Grübel (1), Grauer, Pieper (7, 3/2), Seidel (1), Miller, Brombeis (3)

MTG II: Neff, Kuhn; Hold (5), Sellschopp (5), Gapp (3), Schuster (3), Ruf (3), Natterer (3), Buck (1), Akok (1), Küentzle, Wenzel, Kunkel, Fejza