An ihren letzten Auftritt in der Bodenseesporthalle haben die Handballer des TSV Lindau schlechte Erinnerungen. 28:33 unterlagen die Inselstädter am 16. Oktober 2022 bei der zweiten Mannschaft der HSG Friedrichshafen-Fischbach. Es war die erste Saisonniederlage in der Kreisliga A, danach ging es aber nur noch steil bergauf. Lindau schaffte durch zwei Aufstiege in Serie den Sprung in die Bezirksoberliga und hat dort am Samstag wieder ein Spiel in Friedrichshafen auf dem Spielplan stehen. Diesmal steht dem TSV die erste HSG-Mannschaft gegenüber. Anwurf in der Bodenseesporthalle ist am Samstag um 20 Uhr.
„Lindau hat sich entwickelt“, ist auch Andreas Rohrbeck nicht entgangen. Der Trainer der HSG Friedrichshafen-Fischbach sind nur ganz wenige Duelle mit den Inselstädtern im Gedächtnis geblieben. Er freut sich aber, dass neben dem TV Weingarten und dem TSB Ravensburg eine weitere erste Mannschaft aus der Region in die Bezirksoberliga vorgedrungen ist. „Gut, dass in Lindau handballerisch was geht“, meint Rohrbeck. Er fahre lieber in die Inselstadt als beispielsweise nach Langenau. „Da sitzt du weniger im Auto, da kommen mehr Fans. Das macht Spaß“, betont Rohrbeck. Dementsprechend hätte er überhaupt nichts dagegen, wenn die Lindauer Handballer am Ende den Klassenerhalt schaffen.
Einige Fehlende haben derzeit die Gäste aus Lindau zu beklagen. Robert Broszio, Jörg Lützelberger, Julian Gauger, Christoph Grübel, Felix Rutschke und Elias Bräu – die Inselstädter hat es früh in der Saison richtig erwischt. Vor allem die Qualitäten von Spielern wie Broszio und Lützelberger sind nur schwer zu kompensieren. Ob Spieler am Samstag zurückkommen, werde sich kurzfristig entscheiden.
Auswärtssieg stärkt Lindauer Selbstvertrauen
Die Lindauer hatten zwei Wochen Pause, nachdem sie das Pokalspiel bei der MTG Wangen II aus Angst vor weiteren Verletzungen abgesagt haben. Präsent ist aber immer noch ihr 24:19-Auswärtssieg bei Ulm-Wiblingen, der für Selbstvertrauen gesorgt hat. „Wir haben aber einen einigermaßen großen Kader und wenn wir gut spielen, dann haben wir Chancen“, ist sich TSV-Kapitän Alexander Haller sicher. Den Aufwärtstrend der Häfler hat er wahrgenommen, „Friedrichshafen ist eine gestandene Mannschaft in der Liga“. Aber: „Daran müssen sie sich messen lassen und ihre Form bestätigen“, so Haller.
Während Friedrichshafen-Fischbach Fünfter ist, rangieren die Lindauer auf dem vorletzten Rang. „Es ist sehr eng, die Tabelle ist noch nicht so aussagekräftig. Wir machen uns deshalb noch nicht so viele Sorgen“, sagt Haller, der auch darauf baut, dass die Inselstädter in der Rückrunde mehr Heimspiele haben. Außerdem ist der TSV erst aufgestiegen und „muss erstmal ankommen“. Das ist bisher gelungen, einzig das 24:26 gegen den SC Lehr war ärgerlich. Und somit ist der Optimismus auch groß, sich in Friedrichshafen gut zu präsentieren.