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Heimserie gerissen, Herren bezahlen Pokalsieg teuer

Torwart Jens Ellermann konnte den TSV Lindau nicht vor der Heimniederlage gegen den HC Lustenau bewahren. (Foto: Fabian Enzensperger)

Der Handball-Bezirksoberligist blieb nach langer Zeit mal wieder zu Hause ohne Punkte – das lag auch an den Auswirkungen des Überraschungssieges gegen Vöhringen.

Die über zwei Jahre andauernde Siegesserie des TSV Lindau in der Dreifachturnhalle ist gerissen. Nach 19 Heimsiegen in Serie verloren die Inselstädter in der Handball-Bezirksoberliga zu Hause gegen den HC Lustenau mit 28:34 (12:15). Viele Spieler waren am Samstag noch vom Pokalsieg gegen Landesligist SC Vöhringen noch angeschlagen – der TSV setzte sich am Donnerstag überraschend mit 26:22 (8:8) durch.

Mehrere Spieler stehen angeschlagen auf dem Feld

Lindau trug die erste Heimniederlage seit dem 28. April 2022 (23:26 gegen die MTG Wangen III) mit Fassung. Die Gastgeber haderten weniger mit dem Punktverlust, sondern eher mit ihrer Performance. „Wir hätten von unserer Spielidee und unserer Spielanlage genügend freie Würfe und genügend Chancen gehabt. Wir kommen nach einem nicht ganz einfachen Start super rein und sind bei 11:11 (21., Anm. d. Red.) in einer Situation, in der wir drei bis fünf Fehler machen, ungenau werfen und wenig präzise fangen. Das war schade, da hätten wir es schaffen können, mit einem Vorsprung in die Halbzeit zu gehen, sind aber mit einem Minus in die Halbzeit gegangen“, bedauerte Lindaus prominenter Spielertrainer Jörg Lützelberger, der nicht der Einzige war, der angeschlagen vom Pokalspiel auf dem Feld stand.

Am härtesten traf es Julian Gauger, der wegen einer Knieverletzung komplett ausfiel. Eine genaue Diagnose steht noch aus, aber ein Einsatz ist vorerst in weite Ferne gerückt. Sven Grauer war trotz Kapselriss im Einsatz und Elias Bräu fehlte ebenfalls kurzfristig. „Wir haben den Einzug in die zweite Pokalrunde teuer bezahlt“, meinte Kapitän Alexander Haller daher nach der Niederlage, weil „viele Spieler mit Blessuren reingegangen sind.“

„Permanente“ Deckung für Robert Broszio

Die Partie gegen Lustenau war gut besucht, mit 80 Zuschauern plus Fans aus Lustenau und A-Jugendspielern des TSV, die für mächtig Alarm sorgten. Eine starke Lustenauer Mannschaft kam mit dem neuen Trainer Martin Hämmerle gut vorbereitet nach Lindau und hatte einen Plan: „Wir wollten auf Tempo spielen und möglichst die erste und zweite Welle nutzen. Das hat sehr gut funktioniert. Wir wussten, dass Lindau vielleicht verwundbar ist durch das Pokalspiel am Donnerstag, wenn wir auf Tempo gehen.“

Auf Hämmerles Liste stand noch mehr: „Wir haben uns auch vorgenommen, die Nummer 28 (Robert Broszio, Anm. d. Red.) permanent offensiv zu decken, weil er für uns der Angelpunkt im Angriff von Lindau war.“ In Hälfte zwei betraf das auch Simon Stausberg und die Taktik Lustenaus ging auf. Der HC hielt den TSV bis zur Schlusssirene erfolgreich auf Distanz und gewann die Partie am Ende mit 34:28.

„Sie haben verdient gewonnen und haben ein gutes Spiel gemacht, aber an einem guten Tag hätten wir sie auch schlagen können“, meinte Broszio, der zugab: „Das ist sehr unangenehm als Halbspieler, wenn man 60 Minuten lang nur gedeckt wird. Dann hat man einfach nicht die Möglichkeit, ins Spiel reinzukommen. Ja, Chapeau, haben sie gut gemacht“, sagte er lachend.

Lindauer Handballfrauen besiegen Lustenau II

Erfolgreicher lief es bei den TSV-Frauen in der Bezirksklasse gegen die Reserve von Lustenau, die mit den Männern am Samstag im Doppelpack nach Lindau kamen. Nach dem knappen Vorsprung zur Pause (12:11), entschieden sie das Spiel in Hälfte zwei klar mit 29:23 für sich. Nicht zum ersten Mal mussten Lindaus F30-Frauen einspringen, weil es Ausfälle im Kader gab. Trainer Haller war voll des Lobes: „Die F30-Ladies, die dabei waren, haben richtig gut gespielt. Valentina Luccerini hat alle Siebenmeter bis auf einen reingemacht und als Rechtshänderin von Außen sagenhaft geworfen.“

Er bedauerte aber auch die phasenweise „Hektik“ im Spiel seiner Spielerinnen, obwohl sie in Führung lagen: „Da müssen wir souveräner werden, denn sobald wir bei den Damen in die hektische Spielweise reinkommen, passieren viele technische Fehler. Aber das wird noch kommen.“ Kommenden Samstag um 20 Uhr ist Lindau beim TSV Bad Saulgau zu Gast.

Für den TSV Lindau spielten: Ellermann, Steppan (beide Tor); Lützelberger (8 Tore, 2 Siebenmeter/2 Tore), Stausberg (6), Haller (2), Klemens (4), Rutschke, Grübel (1), Grauer (1), Broszio (5), Sechser (1), Miller, Brombeis