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Lindau verschlimmert die Lage bei den Gästen aus Friedrichshafen

Der TSV Lindau um Spielertrainer Jörg Lützelberger (Mitte) hat sich gegen die HSG Friedrichshafen-Fischbach (li. Frederik Braunmiller) durchgesetzt. (Foto: Fabian Enzensperger)

Der TSV Lindau steht nach dem Derbysieg gegen die HSG Friedrichshafen-Fischbach kurz vor dem Klassenerhalt. Für die Häfler wird es eng.

Es hat am Samstag vor 100 Zuschauern nur zwölf Minuten gedauert, bis der TSV Lindau im Bezirksoberliga-Derby gegen die HSG Friedrichshafen-Fischbach die Führung übernahm. Vergeblich rannten die Häfler dem Rückstand bis zum Spielende hinterher. Die TSV-Handballer stehen nach dem 32:30 (16:13)-Sieg in der Sporthalle Lindau-Aeschach kurz vor dem Klassenerhalt.

Die Gäste schenkten den Inselstädtern nichts. „Sie waren kämpferisch und physisch fitter, jünger, kräftiger und auch ein bisschen schneller“, meinte Lindaus Spielertrainer Jörg Lützelberger. „Aber wir finden unseren Weg und haben es gerade im Angriffsspiel wirklich gut gelöst. Friedrichshafen kam nicht so richtig ins Tempo.“

Nach der Niederlage blieb HSG-Trainer Andreas Rohrbeck bezüglich des Ligaverbleibs seiner Blisshards optimistisch: „Wer aufgibt, kann nicht gewinnen. Der Klassenerhalt ist definitiv noch in den letzten beiden Spielen möglich.“ Vor allem in Hälfte zwei hagelte es Ausfälle bei der HSG. Der beste Torschütze, Elias Rebstein, verletzte sich am Rücken, bei Ben Leichtle war es der Daumen und bei Bennet Kretschmer die Leiste. In Halbzeit eins eröffnete bereits Lukas Jörger, ebenfalls wegen des rechten Daumens, den Verletzungsreigen. „In der zweiten Halbzeit kamen wir gut rein, dann hatten wir die Phase, wo drei Spieler rausmussten und wir mussten dann umbauen, was erstaunlicherweise so spontan gut geklappt hat.“ Aus einem Sechs-Tore-Rückstand (47.) kämpften sich die Häfler wieder zurück ins Spiel und verkürzten auf 27:29 in der 55. Minute.

Zeitstrafen sorgen für Spannung

In der Crunchtime erschwerten gleich vier Zeitstrafen und die Disqualifikation von Alexander Haller auf Linksaußen das Spiel der Lindauer. „Ich weiß gar nicht, wie viele Minuten wir überhaupt noch komplett auf dem Feld standen. Dadurch wurde es unnötig spannend“, meinte TSV-Handballer Simon Stausberg und war froh, dass die Gastgeber „es am Ende rüber geschaukelt haben und einen Derbysieg feiern“ konnten.

Für Rohrbeck waren vor allem die letzten 30 Sekunden symptomatisch: „Wir kamen in Schlagdistanz und hätten dann vielleicht noch mal den Lucky Punch setzen können, aber dann haben wir in den letzten Sekunden den Ball gleich dreimal verworfen.“

Erfolgreiches Comeback von Jens Ellermann

Es war am Samstag auch das erfolgreiche Comeback von Lindaus Keeper Jens Ellermann nach seiner Verletzungspause. Bei seinem ersten Auftritt parierte er den Siebenmeter von HSG-Spieler Julian Fischinger (47.) und in der Schlussphase unterstütze er in der letzten Minute wieder erfolgreich sein Team, als auf der Lindauer Seite nur noch vier Feldspieler auf der Platte standen. Eine Parade und der gehaltene Siebenmeter von Fischinger (60.) „brach“ mit den Worten Rohrbecks, der HSG in den letzten Sekunden „das Genick.“

„Wir hatten nur acht Feldspieler, dann kamen am Schluss noch die vielen Unterzahlen dazu, dann tut jeder Schritt ein bisschen weh, aber Jens hat dann die Kiste einigermaßen verschlossen, so hat es am Ende noch gereicht“, freute sich Lindaus Kapitän Haller. Lützelbergers Strategie, sich im Training auf den Angriff zu konzentrieren und die Taktik, dass der Kreisläufer im Rückraum beginnt, hatte sich für ihn ausgezahlt: „Das ist ungewohnt in der Liga und die Jungs setzten das richtig gut um.“ Auch sein Sohn Leon gab alles für die Inselstädter. Als Fan-Trommler hatte er nicht zum ersten Mal danach Blasen an den Händen.

Die Lindauer stehen jetzt bei 17:15 Punkten und haben ihren fünften Tabellenplatz erfolgreich behauptet. Der BW Feldkirch bleibt noch ein starker Verfolger des Aufsteigers mit nur einem Punkt und einem Spiel weniger. Der TSV und sein Spielertrainer sind zufrieden: „Wir haben viele Punkte geholt und es war nicht zu erwarten, dass wir jetzt schon so gut dastehen nach zwei Aufstiegen in Folge“, so Lützelberger.

Die Blisshards bleiben auf Platz acht und schließen nächsten Samstag ihre Auswärtstournee bei der SG Ulm & Wiblingen (20 Uhr) in der Tannenplatzhalle ab. Nach sechs Wochen Pause feiern sie dann erst ihr Finale am 3. Mai zu Hause in der Bodenseesporthalle gegen den TSB Ravensburg (17.30 Uhr).

Die Lindauer statten nächsten Sonntag ihrem oberen Tabellennachbarn, der Reserve von Bregenz Handball, einen Besuch ab. Anpfiff ist bereits um 15 Uhr in der Turnhalle Bregenz-Schendlingen.

Männer-Bezirksoberliga: TSV Lindau – HSG Friedrichshafen-Fischbach 32:30 (16:13). – Schiedsrichter: Osman Sancak (SSV Ulm 1846) und Ali Sancak (TV Wiblingen) – TSV: Steppan, Ellermann (beide Tor); Lützelberger (3 Tore, 1 Siebenmeter/1 Tor), Bräu (2), Stausberg (5), Haller (7), Grübel, Grauer, Pieper (4), Weiher, Miller (5), Brombeis (6) – HSG: Bauer, Rueß (beide Tor); Kretschmer (2), Dreher (1), Leichtle (1), Westerholt (4), Jörger, Ksobiak (2), Braunmiller, Müller (3), Mohr, Rebstein (9), Fischinger (8, 6/3)

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