Die Handballer des TSV Lindau sind in der kommenden Saison eine Liga höher unterwegs. Innerhalb von zwei Jahren sind sie von der Kreisliga in die Bezirksliga (neu: Bezirksoberliga) aufgestiegen und haben damit den Durchmarsch geschafft. Auf diese Info warteten die Inselstädter lange – erst Ende dieser Woche herrschte Gewissheit, als der Handballverband Württemberg (HVW) die offizielle Staffeleinteilung für die kommende Saison veröffentlichte.
Somit haben die Lindauer eine beeindruckende Leistung vollbracht. Der Abstieg aus der Bezirksklasse war letztlich nur ein Ausrutscher. Der TSV platzierte sich zweimal als Vizemeister und arbeitete sich so stark nach oben. „Das war wirklich ein großer Schritt innerhalb der letzten zwei Jahre“, freut sich TSV-Kapitän Alexander Haller.
Es soll noch eine Aufstiegsfeier geben
Knapp sieben Wochen Geduld mussten die Inselstädter nach dem Saisonende Anfang Mai für diese Nachricht aufbringen. Alles war möglich: direkter Aufstieg, Relegationsspiele oder der Klassenverbleib. „Zwischendrin waren wir schon sehr sicher, dass wir aufsteigen werden. Aber nach dem es wirklich so lange gedauert hat, haben wir wieder angefangen zu zweifeln“, meint Haller und ist sich sicher, dass eine Aufstiegsfeier nachgeholt wird.
Erst einmal bleibt dafür aber keine Zeit, denn am Samstag müssen alle ran, wenn die männliche A-Jugend des TSV Lindau ab 13.30 Uhr in der Dreifachturnhalle in Lindau-Aeschach um den Einzug in die Bezirksoberliga kämpft. Nach dem zweiten Platz in der ersten Qualifikationsrunde stehen die TSV-Handballer am Samstag in heimischer Halle der Reserve des TSV Blaustein, der TG Biberach und der MTG Wangen II im Modus „Jeder gegen Jeden“ gegenüber. Mit Platz zwei würde Lindaus Nachwuchs auf Augenhöhe mit den Männern in der Bezirksoberliga antreten. „Wir müssen am Samstag unsere A-Jugend unterstützen und helfen. Mit vier Mannschaften ist das allein schon ein organisatorischer Aufwand“, berichtet Haller.
Die Stimmung ist natürlich hervorragend bei den Männern nach dieser guten Nachricht. Wann der TSV Lindau zuletzt in der Bezirksoberliga, ehemals Bezirksliga, spielte, weiß keiner so genau. Robert Broszio und Haller waren sich schon bei der erfolgreichen Rückrunde einig, dass dies der Fall war, als sie noch als Kinder auf der Tribüne saßen. Besonders reizvoll sind sicherlich die Duelle mit der HSG Friedrichshafen-Fischbach.
Die Motivation ist hoch und trotz der Ungewissheit stiegen die Inselstädter Anfang Juni wieder unter der Vorgabe des Ex-Profis Jörg Lützelberger ins Training ein. „Wir wollen fit in die Saison gehen, sodass wir von Anfang an auf dem Leistungsstand sind, den wir brauchen, um in der Liga bestehen zu können“, sagt Haller. Trainiert wird zweimal in der Woche, wenn möglich in der Halle, ansonsten im Freien. Eventuelle Testspiele sind noch nicht konkret. Zudem haben sich die Inselstädter für die Bezirkspokalspiele gemeldet, die laut Haller „sehr, sehr früh starten werden“.
In Lützelberger können die Lindauer auf eine exzellente Expertise zurückgreifen. Der 39-Jährige hat sich bei der HSG Konstanz mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga verabschiedet. Vorteilhaft ist sicher auch die Eingespieltheit. Weitreichende Personalveränderungen wird es für die kommende Saison nicht geben. Kleine Stellschrauben müssen aber noch geklärt werden, sagt Haller. „Wer von den Jüngeren bleibt oder geht, ist noch nicht ganz klar. Welche A-Jugendliche wir noch einbauen, ist noch offen, aber im Großen und Ganzen bleibt der Kader so bestehen.“
Die Teams in der Männer-Bezirksoberliga in der Saison 2024/2025: MTG Wangen II, TSG Söflingen II, BW Feldkirch, SG Ulm-Wiblingen, SC Lehr, TV Weingarten, HC Lustenau, HSG Friedrichshafen-Fischbach, TSB Ravensburg, HSG Langenau/Elchingen II, Bregenz Handball II, TSV Lindau.