Der TSV Lindau ist zweimal in Folge aufgestiegen und wenn es besonders gut läuft, könnte es nun noch eine Liga weiter nach oben gehen. Bei BW Feldkirch siegten die Inselstädter am Samstag in der Reichenfeldhalle mit 29:26 (18:14) und sind somit nicht mehr vom fünften Platz der Handball-Bezirksoberliga zu verdrängen. Unabhängig vom Saisonfinale am nächsten Samstag haben die Lindauer die Relegation fix in der Tasche. Nach aktuellen Stand würde der TSV dort am Sonntag, 25. Mai, und Samstag, 31. Mai, auf die HSG St. Leon/Reilingen treffen. Der potenzielle Gegner wird die Saison in der Männer-Landesliga Rhein-Neckar-Tauber auf Rang sechs beenden.
Starker Rückraum bereitet Feldkirch Probleme
Lindau zündete gleich zu Beginn ein Feuerwerk. Nach einem Zwei-Tore-Rückstand brachte ein 5:0-Lauf die Gäste vom Bodensee in der siebten Minute komfortabel in Front. BW-Trainer Petar Roganovic reagierte sofort mit einer Auszeit und sein Team fing sich etwas, fand aber keine Lösung gegen Lindaus starken Rückraum mit Moritz Pieper und Simon Stausberg. Mit ihren jeweils sieben Treffern allein in Halbzeit eins trat Lindau mit vier Toren plus den Gang in die Kabine an.
In Hälfte zwei gestaltete sich die Begegnung enger. Die dünne TSV-Personaldecke im Rückraum zeigte ihre Wirkung. „Mit Johannes Brombeis, Simon Stausberg, Moritz Pieper und Sven Grauer im Rückraum konnten wir nur einem Spieler eine Pause geben, das ging natürlich nicht mehr als Sven die Rote Karte (49.) bekam. Gerade die Rückraumspieler haben Schwerstarbeit geleistet“, lobte TSV-Kapitän Alexander Haller.
„Unglücklich“: Sven Grauer sieht die Rote Karte
Zur Disqualifikation meinte Haller: „Das war ein unglückliches Foul. Er hat einen Gegenspieler, der im Sprungwurf war, attackiert und unglücklich erwischt.“ Der daraus resultierende Siebenmeter brachte Feldkirch zum ersten und letzten Mal wieder auf Augenhöhe mit 22:22. Es wurde knapp, aber die Inselstädter blieben dran und erhöhten wieder auf 27:24 bis zur Minute 57. TSV-Spielertrainer Jörg Lützelberger, der erkältungsbedingt am Samstag nicht auf dem Feld im Einsatz war, ging auf Nummer sicher und ersetzte den Torwart in der Schlussphase erfolgreich mit dem siebten Feldspieler, als Feldkirch vergeblich versuchte, mit der Manndeckung das Blatt noch zu wenden. Die Treffer von Kreisläufer Elias Bräu und Haller auf Linksaußen untermauerten am Ende den 29:26-Sieg, den die Lindauer mit ihren 40 Fans vor Ort feierten.
Ein Sieg, der auch der Torhüterleistung von Jens Ellermann zu verdanken war. „Jens hat uns im Spiel gehalten und das Tor mit Beton angerührt“, so Haller. Ellermann war über die gesamten 60 Minuten im Einsatz, weil Jonas Weiher verhindert war und Ronald Steppan sich trotz Erkältung auf der Bank in den Dienst der Mannschaft gestellt hatte.
Sonderlob gab es von Lindaus Kapitän für die Schiedsrichter Robin Garcia Cosio (HC Hohenems) und Vincent Streck (TSB Ravensburg): „Es war kein einfaches Spiel. Es war zu jedem Zeitpunkt sehr knapp und sie haben das richtig gut gemacht.“
Letztes Ligaspiel gegen Langenau/Elchingen II
Eine erfolgreiche Saison geht für Lindaus Handballer dem Ende entgegen. Beim Finale nächsten Samstag (17.30 Uhr) in der Sporthalle in Lindau-Aeschach könnte sogar noch Platz vier in der Tabelle gegen die Reserve von HSG Langenau/Elchingen drin sein. In diesem Falle rechnen sie aber nicht mit einem direkten Aufstieg, weil „wir es nicht schaffen, unter die besten Viertplatzierten zu kommen. Dazu haben wir zu wenig Punkte“, erklärte der Kapitän. Schon jetzt ist es eine starke Premierensaison des Aufsteigers in der Bezirksoberliga und möglicherweise erreichen die Lindauer Handballer erneut etwas Großes.
Für den TSV Lindau spielten: Ellermann, Steppan (beide Tor); Pieper (10, 4 Siebenmeter/3 Tore), Bräu (1), Hadrich, Stausberg (9), Haller (2), Rutschke, Grübel (1), Grauer (2), Miller (1), Brombeis (3)