Herren

Pieper entscheidet Handball-Krimi in letzter Minute für TSV Lindau

Nervenstark: Moritz Pieper (Mi.) warf den TSV Lindau bei der HSG Langenau/Elchingen II zu einem knappen Auswärtssieg. (Foto: Fabian Enzensperger)

Lindaus Handballer haben die Bezirksoberliga-Hinrunde erfolgreich abgeschlossen. In Langenau machte ein Treffer den Unterschied.

Es wurde am Ende sehr eng in der Pfleghofhalle in Langenau. Im finalen Duell der Hinrunde dominierte der TSV Lindau in der zweiten Halbzeit das Spiel gegen die HSG Langenau/Elchingen II bis zur 56. Minute. Lindaus Handballer führten mit 31:27, doch dann schien der Sieg auf einmal fraglich. Die Gastgeber schafften eine Minute vor Schluss den 31:31-Ausgleich. Weil Moritz Pieper danach aber das einzige Tor gelang, nahmen die Inselstädter am Samstag zwei Punkte mit nach Hause. Der Aufsteiger gewann die Bezirksoberliga-Partie mit 32:31 (14:13) und feierte im letzten Spiel vor der Winterpause den fünften Sieg in Serie.

„Das war nichts für schwache Nerven“, meinte TSV-Kapitän Alexander Haller danach, denn eigentlich hätte Lindau „die Gelegenheit gehabt, früher den Deckel drauf zu machen.“

Langenau/Elchingen II beweist starke Moral

Die Inselstädter starten am Samstag gut in die Partie und nötigten die Gastgeber dazu, immer wieder für Anschlusstreffer zu sorgen. Der Tabellenvorletzte kämpfte mit allen Mitteln für Zählbares. Gleich acht Ausgleichstreffer in den ersten 30 Minuten bewiesen den großen Willen, die Punkte zu Hause zu behalten. Aber Lindau blieb nervenstark und trat den Gang in die Kabine mit einer 14:13-Führung an.

Noch war nichts entschieden und erstmal blieb es auch so. In Minute 35 egalisierte die HSG in Person von Jacob Wuchenauer zum elften Mal (17:17). Danach gelang es Lindau, sich abzusetzen und sicherte sich einen Vier-Tore-Vorsprung. Ein 4:0-Lauf der Gastgeber machte die letzte Begegnung der Hinrunde in den letzten Sekunden aber zu einem Handballkrimi.

Bei 31:31 (59.) zogen beide Mannschaften eine Auszeit. Der TSV Lindau legte sich eine Taktik zurecht, die funktionierte. Moritz Piepers Wurf rettete die Lindauer zum 32:31, aber das Spiel war noch nicht vorbei. „Es waren noch 15 Sekunden auf der Uhr und Langenau/Elchingen war im Angriff, aber ihr Fehlpass beendete das Spiel“, berichtete Haller, der das spannende Ende so erklärte: „Es sind Fehler passiert, und wenn der Gegner das ausnutzt, geht es ziemlich schnell.“

Die Hinrunde hätten wir so sofort unterschrieben, wenn uns das vorher jemand gesagt hätte.
Alexander Haller, Kapitän des TSV Lindau
Der TSV Lindau feierte. Nicht nur in der Pfleghofhalle, sondern auch danach zu Hause in der Dreifachturnhalle bei der internen Weihnachtsfeier. „Die Hinrunde hätten wir so sofort unterschrieben, wenn uns das vorher jemand gesagt hätte“, freute sich Lindaus Kapitän und lobte besonders die Leistung von Torwart Ronald Steppan. „Er hat ein Wahnsinnsspiel gemacht, hat viele freie Würfe gehalten und alle zwei Siebenmeter.“

Sieg mit Rumpfkader bringt die Wende

Eine bewegte Hinrunde des Bezirksoberliga-Aufsteigers fand am Samstag einen extrem erfolgreichen Abschluss. Mit 12:8 Punkten hat der TSV Lindau sich bis auf den vierten Platz in der Tabelle vorgearbeitet. Trotz Verletzungswelle, vor allem nach dem ersten Pokalsieg Anfang Oktober. Nach vier Niederlagen in Folge kam Anfang November die Wende. Mit einem Rumpfkader punkteten die Inselstädter auswärts bei der SG Ulm-Wiblingen und behaupteten sich auch in den nächsten vier Begegnungen.

Mannschaft und Kapitän waren am Samstag sehr zufrieden: „Es sieht schon schön aus, wenn man Vierter ist“, gab Haller zu. Das ist aber kein Grund in Lindau, sich darauf auszuruhen. Auch wenn die Rückrunde erst am Samstag, 1. Februar, beim HC Lustenau (20 Uhr) startet. „Wir wollen auf jeden Fall weiter trainieren, wenn die Halle offen ist“, meinte der Kapitän und blickte zufrieden auf den Stand zur Halbzeit: „Wir haben ein positives Punktekonto und am Ende auch mal ein knappes Spiel nach Hause geholt. So kann man die Hinrunde abschließen. Es ist wichtig, dass wir ein positives Erlebnis mitnehmen können.“

Für den TSV Lindau spielten: Steppan, Weiher (beide Tor); Lützelberger (9 Tore, 4 Siebenmeter/4 Tore), Bräu (1), Hadrich (6), Stausberg (6), Haller, Wiedrich, Grübel (1), Grauer (2), Pieper (5), Seidel, Miller (1), Brombeis (1)