Die Handballer des TSV Lindau bezwingen den HCL Vogt nach einem sechs Tore Rückstand zur Halbzeit mit 23:20 (8/14) und ziehen somit ins Final-Four des Bezirkspokals ein.
Zur ungewohnten Anwurfszeit am Dienstagabend um 20.30 Uhr fanden rund 100 Zuschauer den Weg in die Aeschacher Dreifachturnhalle und sahen nach einer 2:0 Führung der Gastgeber eine miserable erste Hälfte der Inselstädter. Vogt agierte in der Abwehr mit der erwarteten Härte und unterband ein ums andere Mal die offensiven Aktionen der Lindauer. Durch einfache Ballgewinne konnten sie sich immer weiter absetzen, was die Heimmannschaft sichtlich frustrierte. Anstatt sich auf Lösungsansätze zu konzentrieren begann das Team um Mannschaftsverantwortlichen Alexander Haller sich gegenseitig anzumeckern und die Schuld bei den Unparteiischen zu suchen, die bis auf sehr wenige kritische Entscheidungen eine souveräne Leistung zeigten. Darüber hinaus machte sich die Abwesenheit des Abwehrchefs Norbert Knechtel und des Spielmachers Lützelberger stark im Spiel der Lindauer bemerkbar. So verwandelten die Vogter die 2:0 Führung der Lindauer zu Beginn der ersten Hälfte in einen 8:14 Pausenrückstand.
Nach einer sehr emotionalen Kabinenansprache des Lindauer Kapitäns Robert Broszio, war die Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht mehr wiederzuerkennen. Der undisziplinierte Hühnerhaufen fand wieder in die Spur und kämpfte sich bis zur 45 Minute auf einen zwischenstand von 14:18 heran. Das kurz darauf erzielte 19. Tor der Vogter sollte bis kurz vor Schluss das Letzte sein. Denn nun rührten die Inselstädter in der Abwehr Beton an und ließen zwangen die Gäste zu Abschlüssen bei angezeigtem Zeitspiel, welche ihr Torhüter Thomas Brombeis parierte. Im Gegenzug spielte man jetzt die einstudierten Auslösehandlungen, um die 5:1 Abwehr der Vogter zu kacken, was den Lindauer Rückraumschützen Daniel Wagner und Robert Broszio, mit je sieben Feldtoren, eindrucksvoll gelang. Als der Vogter Trainer in der 48. Minute die Timeout Karte auf den Zeitnehmertisch donnerte haben die Inselstädter den Rückstand bereits auf 17:19 verkürzt. Auch die Stimmung auf der Tribüne begann zugunsten der Lindauer zu kippen. Lautstark wurden die Treffer der Lindauer bejubelt. Als Brombeis in der 49. Minute beim Zwischenstand von 18:19 einen 7m entschärfte und Broszio im Gegenzug den Ausgleich erzielte, gab es kein Halten mehr. Die Vogter resignierten und schlossen überhastet ab, was den Lindauern nun die Chance für Konter gab. Drei Mal schickte der Lindauer Keeper seine Konterläufer auf die Reise bis Jeremias Delgado erstmals einen dieser Pässe verwerten konnte. Felix Rutschke zog in der 60sten Minute mit seinem Tor zum 23:19 von der rechten Aussenposition den Schlussstrich. Auch wenn die Vogter kurz vor Abpfiff noch einmal trafen, war das Spiel entschieden. Somit ziehen die Lindauer Handballer mit dem 23:20 Erfolg gegen Vogt in das Bezirkspokal Final-Four ein. „Ich bin total überwältigt, was wir in der zweiten Halbzeit auf die Platte gebracht haben“, resümierte Kapitän Broszio nach dem Abpfiff. „Für unser Selbstvertrauen war dieser Sieg immens wichtig, da wir uns selbst bewiesen haben, dass wir auch ohne Jörg Lützelberger in der Lage sind den Tabellenführer der Bezirksklasse zu schlagen.“ Nun liegt der Fokus auf dem nächsten Spiel. Am kommenden Samstag gastieren die Inselstädter beim Tabellendritten, der TSG Leutkirch. Ein detaillierter Vorbericht folgt.
Es spielten für Lindau im Tor: Thomas Brombeis, André Krüger; Auf dem Feld: Elias Bräu, Daniel Wagner (7), Jeremias Delgado (1), Sebastian Lorenz (4), Justus Klemens, Felix Rutschke (1), Simon Wiedrich, Ludwig Plieninger, Christoph Grübel, Robert Broszio (10/3);