Vorbericht

Der erste Gradmesser in der Bezirksoberliga in Weingarten

Christoph Grübel (am Ball) und der TSV Lindau feierten einen entspannten Auftakterfolg gegen Bregenz Handball II. (Foto: Fabian Enzensperger)

Die Serie steht auf dem Prüfstand – Mit dem TV Weingarten haben die Lindauer Handballer ein hartes Kaliber vor der Brust.

Jetzt ist es Realität geworden: Die Handballer des TSV Lindau haben nach zwei Aufstiegen in Folge ihr erstes Spiel in der Handball-Bezirksoberliga absolviert. „Das ist schon ein bisschen was Besonderes“, sagt Alexander Haller, Kapitän des TSV Lindau. Allerdings hat sich der Auftakt „noch nicht so viel anders angefühlt als letztes Jahr“, verweist Haller auf den „gleichen Gegner“ Bregenz Handball II, der zusammen mit Lindau aufgestiegen ist. Zumal die Vorarlberger dezimiert antraten und der TSV keine Schwierigkeiten hatte, das Heimspiel mit 35:24 (17:8) für sich zu entscheiden.

Paarung steht für die starke Entwicklung

Das erste Mal so richtig Bezirksoberliga-Luft werden die Lindauer nun am Samstagabend schnuppern. Lindau gastiert beim TV Weingarten. Spielbeginn in der Großsporthalle ist um 20 Uhr. Und eines ist sicher: Da kommt ein anderes Kaliber als am ersten Spieltag auf die Inselstädter zu. Der TVW landete in der Vorsaison auf dem sechsten Tabellenplatz und erreichte zudem das Bezirkspokalfinale. „Die haben sich in der Liga richtig gefestigt. Das wird auf jeden Fall eine Herausforderung und der erste richtige Gradmesser für uns“, bekräftigt Haller.

Weingarten ist ein Vorbild für den TSV Lindau. Die Oberschwaben sind nach dem Aufstieg im Jahr 2023 nie in Abstiegsgefahr geraten – genau das erhoffen sich die Lindauer auch. Zudem betreibt der TVW eine intensive Nachwuchsarbeit, die auch dem TSV Lindau am Herzen liegt. „Bei uns gibt es einen Unterbau, auf den wir aufbauen können“, sagt Haller.

Die Paarung am kommenden Samstag zeigt vor allem die starke Entwicklung beider Mannschaften. Letztmals trafen Weingarten und Lindau vor zweieinhalb Jahren in der Großsporthalle aufeinander – damals allerdings noch in der Bezirksklasse. Der Weingarten – Dritter am Ende der Runde – siegte mit 24:19, Lindau stieg am Ende der Saison 2021/2022 in die Kreisliga ab. Ein Jahr später schafften beide Teams dann den Sprung in die nächsthöhere Spielklasse – und fanden sich dort gut ein. Weingarten spielte eine solide Saison. Lindau schaffte nach einer bärenstarken Rückrunde erneut den Aufstieg, sodass es jetzt in der Bezirksoberliga zum Duell mit Weingarten kommt.

Lindau ist seit 16 Spielen ungeschlagen

Was die Lindauer aus der alten Saison mitgenommen haben, ist eine außergewöhnliche Serie. Seit mittlerweile 16 Begegnungen ist der TSV ungeschlagen. Die bisher letzte Niederlage kassierten die Inselstädter am 1. November 2023 – damals unterlag Lindau in der Bezirksklasse beim TSV Blaustein II mit 15:25. „Für uns ist es eine Motivation, die Serie aufrechtzuerhalten, für den Gegner sie zu brechen“, sagt Haller.

Das Selbstvertrauen bei den Lindauer Handballern ist gewachsen, sie sind frohen Mutes, auch beim TVW zu bestehen. „Wir werden auf die Sachen bauen, die uns in der vergangenen Saison ausgezeichnet haben. Und wenn alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, dann rechnen wir uns schon aus, in Weingarten zu punkten“, meint Haller, der auf eine „starke Abwehr“ und „wenig Ballverluste“ hofft.

Personell wird der TSV ähnlich wie am ersten Spieltag aufgestellt sein, aktuell können die Lindauer auf den ehemaligen Bundesligaprofi Jörg Lützelberger zählen. Weingartens Auftakt ist übrigens auch gelungen: Die Oberschwaben freuten sich über einen 31:27 (16:12)-Erfolg beim SC Lehr. „Wir wissen nicht so genau, was auf uns zukommen wird“, sagt TVW-Trainer Stefan Glatzer über Aufsteiger TSV Lindau.

Frauenteam wehrt sich gegen „starken Gegner“

Haller spielt nicht nur bei den Männern Handball, sondern er trainiert auch die Lindauer Frauenmannschaft in der Bezirksklasse. Zum Auftakt in der Dreifachturnhalle empfingen die Lindauerinnen die HSG Lindenberg-Isny und unterlagen am Ende mit 18:21 (9:14). „Ich denke, wir haben gegen einen starken Gegner verloren“, meint Haller. Mit der Leistung seines Teams zeigte er sich einverstanden. „Insgesamt war ich vollkommen zufrieden. Sie mussten sich an die Härte von Lindenberg gewöhnen, haben den Kampf in der zweiten Halbzeit aber richtig toll angenommen. Es haben Nuancen gefehlt“, bilanziert Haller und ist trotz einigen Personalproblemen vor dem kommenden Spiel bei der TSG Leutkirch (Samstag, 17 Uhr, Seelhaushalle) optimistisch.