Der Klassenerhalt in der Handball-Bezirksoberliga ist dem TSV Lindau so gut wie sicher. Rechnerisch ist er aber noch nicht ganz fix, weil die HSG Langenau/Elchingen II einen Überraschungssieg gegen den Tabellenzweiten HC Lustenau (30:27) landete. Mit weiteren zwei Punkten am kommenden Samstag gegen den TSB Ravensburg (19.30 Uhr) würden die Lindauer Handballer in Sachen Ligaverbleib aber endgültige Planungssicherheit schaffen.
Alexander Haller, Kapitän des TSV Lindau, geht nicht davon aus, dass „das Spiel in den ersten 15 bis 20 Minuten entschieden ist“. Rein tabellarisch gelten die fünftplatzierten Inselstädter gegen den Tabellensiebten am Samstag in der Sporthalle Lindau-Aeschach als Favorit, jedoch ist der Respekt vor den Rams um Trainer Chrischa Hannawald groß. „Das ist eine der besseren Mannschaften in der Liga. Da wird auf jeden Fall ein Stück Arbeit auf uns zukommen“, meint Haller und betont auch: „Die Punkte sollen bei uns bleiben. Heimspiele wollen wir sowieso immer gewinnen.“ Im Hinspiel in der Kuppelnauhalle setzte sich Lindau mit 26:20 durch.
Beide Teams besitzen Aufstiegschancen
Die Partie hat eine noch viel größere Bedeutung als die Tabelle im ersten Moment vermuten lässt. „Ein Kollege hat sich da reingedoktert und es sieht wohl so aus, dass die Tabellenfünften über die Relegation aufsteigen könnten“, berichtet Haller. Der TSV belegt derzeit den fünften Tabellenplatz und auch Ravensburg hat bei lediglich zwei Zählern Rückstand noch Möglichkeiten, diesen Rang zu erobern. In Lindau spielt die Aussicht auf den dritten Aufstieg in Folge jedoch keine Rolle. „Das ist gar nicht wichtig. Wir wollen schauen, dass wir in den letzten drei Spielen unsere beiden Heimspiele gewinnen. Das hat Priorität“, sagt Haller. Nach der vergangenen Niederlage bei Bregenz II vor zwei Wochen haben die Lindauer das Training unter Jörg Lützelberger genutzt, um am Angriffsspiel zu schleifen und in der Abwehr ihrem Keeper mehr Unterstützung zu geben.
Die Rams punkteten währenddessen vor heimischen Publikum: Gegen den SC Lehr siegte der TSB mit 26:19. „Den guten Teamspirit gilt es am nächsten Samstag in die Sporttasche zu packen, wenn es zu den heimstarken Lindauern geht“, gaben die Ravensburger bekannt.
In den vergangenen Tagen ist offiziell geworden, dass Lützelberger den Lindauern nach der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Auf den A-Lizenz-Inhaber und Ex-Profi wartet ein neues Engagement beim saarländischen Drittligisten HG Saarlouis. Für die Lindauer ist es ohne Frage ein großer Verlust. Unter seiner Regie gelang ihnen der doppelte Aufstieg aus der ehemaligen Kreisliga (heute Bezirksklasse) in die Bezirksoberliga. „Er bleibt uns theoretisch und fachlich erhalten. Wir werden sicher in den Genuss kommen, wenn er da ist, dass er vorbeischaut“, hofft Haller, denn eine parallele Betreuung wie zu seiner Zeit als EHF-Mastercoach bei der HSG Konstanz wird allein aufgrund der Distanz nicht mehr möglich sein.