Der TSV Lindau hat sich in der Handball-Bezirksoberliga gut eingefügt. Zwischenzeitlich schien es sogar so, als könnte der Aufsteiger die Top-Plätze angreifen. Das Thema erledigte sich allerdings nach dem Jahreswechsel, als die Lindauer mehrere Niederlagen einstecken mussten. Jetzt geht es darum, den Klassenerhalt einzutüten – einen großen Schritt dafür kann das Team von Trainer Jörg Lützelberger am Samstag in der Sporthalle in Lindau-Aeschach gegen die HSG Friedrichshafen-Fischbach machen. Das Spiel beginnt um 20 Uhr.
HSG Friedrichshafen-Fischbach steht mehr unter Druck
Bei einem Sieg im Derby würde Lindau nicht nur den fünften Platz festigen, sondern wäre so gut wie gerettet – denn dann wäre es schon zwei Mannschaften nicht mehr möglich, den TSV einzuholen. Das ist die SG Ulm & Wiblingen und die HSG Friedrichshafen-Fischbach, die als Drittletzter mit den meisten absolvierten Spielen im Abstiegskampf steckt.
„Jetzt kommen die Gegner, wo es spannend wird“, freut sich der Lindauer Kapitän Alexander Haller, „denn wir wollen so bald wie möglich den Klassenerhalt klarmachen.“ Wichtige Punkte gab es für die Inselstädter bereits beim letzten Heimsieg gegen Schlusslicht SG Ulm & Wiblingen, obwohl sie mit ihrer Performance nicht zufrieden waren. „Wir wissen, dass wir gegen die HSG Friedrichshafen-Fischbach besser spielen müssen, und das werden wir auch abrufen“, kündigt der Kapitän auf Linksaußen an. „Jede zwei Punkte, die wir holen, fehlen dem Gegner, die sich mit uns im Mittelfeld befinden.“
Robert Broszio muss passen
Die Begegnung am Samstag verspricht ein packendes Handballspiel, das in der Bodenseesporthalle bereits eine sehr enge Geschichte war. Erst in der letzten Minute gelang es dem TSV beim Debüt von Moritz Pieper, durch Robert Broszio den 28:27-Auswärtssieg einzufahren. Broszio wird am Samstag nicht auf dem Feld stehen, denn eine Knieverletzung lässt seine Rückkehr in weite Ferne rücken.
Dass die HSG Friedrichshafen-Fischbach auch enge Spiele für sich entscheiden kann, hat sie erst vergangene Woche beim 28:27-Sieg beim SC Lehr gezeigt. Ohne Harz hatte die HSG jedoch einige Probleme und vor der gleichen Herausforderung stehen die Häfler auch am Samstag in Lindau. „Ich hoffe auf mehr Qualität im Ballumgang“, sagt Andreas Rohrbeck, Trainer der HSG Friedrichshafen-Fischbach. Nach Lindau folgt übrigens das Auswärtsspiel bei der SG Ulm & Wiblingen (Samstag, 22. März, 20 Uhr), somit spielt die HSG gleich dreimal hintereinander unter harzfreien Bedingungen. „So ungeschickt es war, gegen den Dritten, Zweiten und Ersten hintereinander zu spielen, so geschickt ist es vielleicht jetzt, die Teams mit Harzfrei hintereinander zu haben“, so Rohrbeck.
Die Blisshards haben einen Neuzugang
In Lindau erwartet der Coach der Blisshards eine anspruchsvolle Aufgabe. „Sie sind maximal routiniert, ganz abgezockt und machen wenige Fehler“, meint Rohrbeck. Er hofft auf einen volleren Kader als zuletzt. Wenn es normal läuft, sollten Martin Westerholt (krank) und Adrian Müller (Dienstreise) wieder zur Verfügung stehen. Und auch Neuzugang Bennet Kretschmer sollte mit von der Partie sein. Er ist aus Schleswig-Holstein an den Bodensee gezogen und nach Anraten seiner Freundin, die bei den HSG-Frauen spielt, trainierte er bei den Blisshards auf Probe mit. „Es hat ihm prompt gefallen“, freut sich Rohrbeck über eine weitere Alternative. Bei seinem Debüt gegen die MTG Wangen II (30:36) überzeugte Kretschmer mit acht Toren.