Der dritte Aufstieg in Folge nach der Relegation ist schon drei Monate her, die gelungene Jubiläumsfeier 100 Jahre Handball in Lindau war ein Erfolg und seit Juli bereiten sich die Handballer des TSV Lindau wieder auf die neue Saison in der Landesliga vor. Dafür wurden die Trainingseinheiten extra aufgestockt. Dienstags, donnerstags und zusätzlich jetzt auch montags treffen sich die TSV-Handballer. „Wir wollen auf ein höheres Fitnesslevel kommen, weil wir davon ausgehen, dass das auf jeden Fall notwendig sein wird, damit wir das Tempo mitgehen können und nicht irgendwann im Spiel Einbrüche haben“, erklärt TSV-Kapitän Alexander Haller. Montags geht es vor allem um Kraft und Fitness, gefolgt von zwei ballbezogenen Trainingseinheiten in der Dreifachturnhalle.
Der Kader ist unverändert und gut bestückt bei den Männern, auch dank der A-Junioren, die diese Saison keine eigene Mannschaft stellen, sondern vor allem in der neu formierten Reserve in der Bezirksklasse Spielerfahrung sammeln sollen und so in den aktiven Bereich übergehen. Ein Einsatz bei der ersten Mannschaft ist nicht ausgeschlossen: „Die A-Jugend darf ja auch theoretisch in der ersten Mannschaft spielen. Da erweitert sich der Spielerpool schon“, meint Haller. Trainiert wird die Reserve von Elias Bräu und Alexander Tränkle.
Robert Broszio konzentriert sich auf den Trainerjob
Robert Broszio hat das Amt von Spielertrainer Jörg Lützelberger übernommen und steht im engen Austausch mit ihm. Trotz Lützelbergers neuem Engagement beim saarländischen Drittligisten HG Saarlouis schaute er bei den Lindauern bereits im Training vorbei. Der persönliche Kontakt wird bleiben, denn seine Familie wohnt weiterhin in Lindau. Mit Broszio haben die Lindauer mit Ausnahme von Lützelberger nach vielen Jahren wieder einen festen Trainer, der sich verletzungsbedingt ganz auf diese Rolle konzentrieren kann. Für das Team ein großer Vorteil. „Das ist jetzt schon sehr komfortabel“, sagt Haller.
In die Saison starten die heimstarken Lindauer am Samstag, 27. September (19.30 Uhr), in ihrer Dreifachturnhalle gegen die HSG Oberkochen/Königsbronn. Unverhofft haben sie davor im Pokalspiel am Sonntag, 14. September (16 Uhr), ihren ersten öffentlichen Auftritt bei der SG Hofen/Hüttlingen III (Bezirksliga). „Da ist uns ein kleiner Fehler unterlaufen. Wir hatten uns nicht für den Pokal gemeldet“, sagt Haller. Weil die Inselstädter aber die zweite Mannschaft für den Bezirkspokal meldeten, um ihr angesichts der „kleinen“ Bezirksklasse (sieben Teams) mehr Spielpraxis zu geben, muss nun auch die erste Mannschaft am Cup teilnehmen. „Die Durchführungsbestimmungen auf Verbandsebene besagen, dass die erste Mannschaft hinzugezogen werden kann“, berichtet Haller. Die Ironie an der Geschichte ist, dass durch ein Freilos die Reserve erst in der zweiten Pokalrunde aktiv wird.
In der Landesliga gibt es eine Videopflicht
Die Lindauer befanden sich zuletzt noch auf der Suche nach einem Testspielgegner und wenn sie es positiv sehen, haben sie durch die Bezirkspokal-Teilnahme nun eine weitere Möglichkeit zur Standortbestimmung für die Landesliga. Ein fixes Vorbereitungsspiel ist eine Woche vor dem Pokalspiel für den Sonntag, 7. September (16 Uhr), beim TSV Sonthofen (Bezirksoberliga) ausgemacht.
In der neuen Landesliga Staffel 4 treffen Lindaus Handballer auf drei bekannte Mitaufsteiger: MTG Wangen 2, TV Weingarten und HC Lustenau. Der Rest ist Neuland für die Inselstädter. Die Videopflicht wird aber in der Vorbereitung auf die HSG Oberkochen/Königsbronn, die TSG Schnaitheim, den TV Steinheim, den SC Vöhringen, den TV Altenstadt, den TV Treffelhausen, die TG Biberach und die SG Lauterstein II eine Hilfe sein. Wobei Vöhringen nicht gänzlich unbekannt ist: Zu Beginn der vergangenen Saison besiegte der TSV Lindau den SCV im Pokalspiel mit 26:22 (8:8) in seinem Wohnzimmer.
Im Winter verstärken Jugendliche die Frauenmannschaft
Bei den Frauen gibt es für die kommende Saison in der Bezirksklasse endlich wieder Licht am Ende des Tunnels. „Im Winter kommen die Jugendlichen hoch, die mit das Ruder übernehmen werden. Sie trainieren auch schon mit uns, damit es einen Übergang gibt“, freut sich Haller in seiner anderen Funktion als Trainer der Lindauer Handballfrauen und heißt aber auch interessierte Spielerinnen im Training willkommen, die in den Handballsport wieder einsteigen oder zurückkehren wollen.