Natürlich sind die Handballer des TSV Lindau nach der Pokalniederlage bei der Reserve des Verbandsligisten TSV Bad Saulgau (19:26) enttäuscht gewesen. Die Partie in der ersten Runde des Bezirkspokals sollte zwar wegen der kurzen Trainingszeit in der Dreifachturnhalle eher ein Testspiel vor dem Ligastart in der Bezirksklasse sein, dennoch wollten die Lindauer bestehen. „Spielerisch war es dafür, dass wir nur zweimal in der Halle trainieren konnten, echt in Ordnung“, meinte Kapitän Alexander Haller, der vor allem die fehlende Effektivität für die Pokalpleite in der Sporthalle im Kronried ausmachte. „Wir hatten genauso viele Chancen wie Bad Saulgau und haben auch hochwertig geschossen, aber es einfach nicht geschafft, den Ball ins Tor zu bringen. Unsere schlechte Chancenverwertung hat uns das Spiel gekostet.“
Die Niederlage hat mehrere Gründe
Dabei hatten die Lindauer in der zweiten Halbzeit noch Hoffnung, das Spiel drehen zu können. Bad Saulgau brachte die Lindauer bis zur 45. Minute nicht wirklich auf Distanz. Zur Pause stand es 10:13 aus Sicht der Gäste, die dann aber wieder herankamen. Ludwig Plieninger verkürzte in der 35. Minute auf 13:14. Der Ausgleichstreffer von Gabriel Sechser brachte die Lindauer wieder auf Augenhöhe mit Bad Saulgau. „Am Anfang der zweiten Halbzeit hatten wir echt eine gute Phase und dachten auch, das könnte jetzt eventuell kippen“, resümierte Haller. Aber „zu viele Fehlwürfe und Fehlpässe“ hätten es dem Gegner danach leicht gemacht und den Abstand immer größer werden lassen. Lindau verlor mit 19:26 und ist aus dem Bezirkspokal ausgeschieden. „Am Schluss ist es dann noch etwas höher ausgefallen, als es eigentlich hätte sein dürfen. Da ist uns ein bisschen die Luft ausgegangen“, beklagte der Kapitän. Der Bezirksklassist ist allerdings auch ohne etatmäßigen Rechtsaußen angereist: Christoph Grübel und Felix Rutschke waren verhindert. Dazu kam der ungewohnt, „extrem zugeharzte Ball, womit wir klarkommen müssen“, berichtete Haller, der als Linksaußenspieler zusammen mit Ludwig Plieninger die Rechtsaußenposition in Bad Saulgau übernommen hatte.
Harz wird wahrscheinlich wieder im Spiel sein, wenn die Inselstädter in ihrem ersten Saisonspiel in der Bezirksklasse gegen die TSG Söflingen III (Sonntag, 18 Uhr) auswärts antreten. Die Lindauer würden gerne sofort die ersten Zähler für den Klassenerhalt einfahren. Der Schwerpunkt im Training liegt in dieser Woche auf mehr Ballsicherheit, dass sich die Routine wieder einstellt und mehr Tempo und Präzision ins Spiel kommen. Sollte dies gelingen, rechnet Haller gegen den Mitaufsteiger auch mit Punkten.
Während den Lindauern der Aufstieg in die Bezirksklasse in der Relegation gegen die Tabellenzweiten aus dem Kreis Donau, den TSV Laichingen, gelang, ist Söflingen III ohne Punkteverlust direkt aufgestiegen. Für die Gastgeber wird es ebenfalls das erste Spiel in der neuen Liga sein. Allerdings haben sie in der Bezirkspokalrunde bereits ihre Klasse bewiesen. Vor einer Woche musste sich die TSG Leutkirch mit 26:50 (10:21) geschlagen geben. Bemerkenswert ist, dass die TSG eine erfahrene Mannschaft in der Bezirksklasse ist. „Wir waren auch überrascht, dass sie so die Packung kriegen“, gab Haller freimütig zu.
Auch die Lindauer Frauen legen los
Auch die Frauen des TSV Lindau starten am Wochenende in ihre neue Saison. Zum Auftakt in der Kreisliga reisen die Inselstädterinnen zur TSG Leutkirch. Anwurf in der Seelhaushalle ist am Samstag um 16 Uhr.
Für den TSV Lindau spielten: Weiher, T. Brombeis (Tor); Bräu (4 Tore), Hadrich (0, 1 Siebenmeter/0 Tore), Sechser (1), Haller (1, 2/0), Knechtel, Gauger (2), Plieninger (1), Klemens (4, 4/3), Miranda Bernado, Broszio (5), Herter, J. Brombeis (1).